Reuters

"WSJ" - Deutsche-Bank-Vorstand Ritchie verhandelt über Abschied

05.04.2018
um 17:41 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Der Co-Chef des kriselnden Investmentbanking der Deutschen Bank, Garth Ritchie, könnte einem Zeitungsbericht zufolge seinen Hut nehmen.

Der Südafrikaner habe Gespräche über einen Abschied von dem Institut geführt, berichtete das "Wall Street Journal" am Donnerstag unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Verhandlungen dauerten an und es sei noch keine Entscheidung gefällt worden. Der Vorstandsvertrag des 49-Jährigen läuft noch bis Ende 2018. Die Deutsche Bank lehnte eine Stellungnahme ab.

Die von Ritchie zusammen mit Marcus Schenck geleitete Investmentbanking steht zwar immer noch für einen Großteil der Erträge, kostet wegen der hohen Boni allerdings auch viel Geld. Zudem verliert die Deutsche Bank in dem prestigeträchtigen Geschäft Marktanteile gegenüber der mächtigen US-Konkurrenz. Derzeit überprüft die Bank vor allem den Handel mit Anleihen, Aktien, Devisen und Rohstoffen - insbesondere in den USA, aber nicht ausschließlich dort, wie ein Insider vor kurzem berichtete. Am Ende des umfassenden Checks sollen Empfehlungen an den Vorstand stehen, die theoretisch auch weitere Stellenstreichungen und den Rückzug aus oder die Stärkung von speziellen Aktivitäten beinhalten könnten.

Ritchie, der über mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung im Handel verfügt, arbeitet seit 1996 bei Deutschlands größtem Geldhaus. Seit 2016 gehört er dem Vorstand an - zunächst als Handels-Chef. Im vergangenen Jahr legte die Deutsche Bank den Handel und das Beratungsgeschäft wieder zusammen, seitdem leitet Ritchie die Sparte gemeinsam mit Schenck.

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