Berlin (Reuters) - Nach einem Gewinneinbruch zum Jahresauftakt hat Gea-Chef Jürg Oleas die Prognose des Anlagenbauers unter Vorbehalt gestellt.
"In einem herausfordernden Umfeld wird es für die Erreichung des Ausblicks auch wesentlich auf die Auftragseingangsentwicklung im zweiten Quartal 2018 ankommen", erklärte der Manager, der spätestens zur Hauptversammlung im nächsten Jahr das Unternehmen verlassen wird. Damit verschreckte der Anlagenbauer am Donnerstag seine Anleger: Die Aktien verloren rund acht Prozent.
Der Auftragseingang des ersten Quartals sei zwar ein Hoffnungsschimmer und nicht so schlecht wie erwartet, kommentierte ein Händler. "Aber die Ergebnissituation ist ein Desaster. Der Markt wartet auf einen früheren Abgang von Oleas."
Im ersten Quartal verbuchte der Konzern nach ersten Berechnungen bei einem stagnierenden Umsatz von rund einer Milliarde Euro beim operativen Gewinn (Ebitda) einen Einbruch um rund ein Drittel auf 65 Millionen Euro. Der Auftragseingang verharrte mit 1,1 Milliarden auf Vorjahresniveau. Währungseffekte hätten erheblich belastet - Oleas bezifferte diese beim Auftragseingang mit knapp 60 Millionen Euro und beim Umsatz mit rund 50 Millionen Euro.
Der überwiegend für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie produzierende Anlagenbauer steht anders als die gesamte Maschinenbaubranche seit längerem unter Druck. Oleas kommt bei seinen Kosteneinsparungen langsamer voran als geplant und musste seine Gewinnziele für 2017 zwei Mal zurücknehmen. Neben dem starken Euro macht dem Konzern die Zurückhaltung der Kunden aus der milchverarbeitenden Industrie zu schaffen. Daher sieht Oleas seine Wachstumsziele für 2018 vor allem durch die jüngsten Zukäufe gesichert. Er peilt ein Umsatzplus zwischen fünf und sechs Prozent an und eine Ebitda-Marge zwischen 12 und 13 Prozent.