Morphosys gibt deutlich mehr Geld für Medikamentenentwicklung aus
Frankfurt (Reuters) - Das Biotechunternehmen Morphosys will die Entwicklung seiner Medikamente vorantreiben und nimmt dafür deutlich mehr Geld in die Hand. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung könnten deshalb im kommenden Jahr um 30 Prozent steigen, sagte ein Morphosys-Sprecher am Dienstag. In diesem Jahr rechnet die Firma mit 56 bis 63 Millionen Euro. "Wir wollen ein vollintegriertes, kommerzielles biopharmazeutisches Unternehmen werden, das seine eigenen Produkte vermarktet. Unser am weitesten fortgeschrittener Krebswirkstoff MOR208 wird mit einem umfassenden Entwicklungsplan an der Spitze dieses Prozesses stehen", kündigte Vorstandschef Simon Moroney an. Morphosys äußerte sich noch nicht dazu, welche Auswirkungen dies auf die Geschäftszahlen 2016 haben werden. Eine Finanzprognose will das Unternehmen Anfang nächsten Jahres veröffentlichen. Zum Ausbau seiner Forschungsprogramme erwägt Morphosys auch den Einkauf weiterer Wirkstoffe. Zudem soll die Zusammenarbeit mit anderen Pharma- und Biotechunternehmen erweitert werden. MOR208 wird derzeit in drei klinischen Studien an Patienten erprobt. Die am weitesten vorangeschrittene Studie befindet sich in der Phase I/II zur Behandlung des Non-Hodgkin-Lymphom, einer bösartigen Erkrankungen des Lymphsystems. 2015 und 2016 will Morphosys zwei Phase-II-Studien bei chronischer lymphatischer Leukämie und beim diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) beginnen. 2017 soll zudem eine zulassungsrelevante Studie der Phase III bei DLBCL starten. Weitere klinische Studien mit anderen Wirkstoffen sind darüber hinaus geplant. Neue Wirkstoffe müssen vor der Zulassung erst drei Phasen der Erprobung am Menschen bestehen.