Berlin (Reuters) - Die Deutsche Telekom will ihr Wachstumstempo der vergangenen Jahre beibehalten.
Dazu sollen alle Einheiten des Konzerns beitragen, wie Telekomchef Timotheus Höttges am Donnerstag kurz vor Beginn des Kapitalmarkttages in Bonn mitteilte. Der Konzern hält dafür an seinen Mittelfrist-Zielen fest und will jährlich den Umsatz zwischen ein und zwei Prozent steigern. Im vergangenen Jahr waren die Erlöse - vor allem dank der starken US-Tochter T-Mobile US - um 2,5 Prozent auf 74,9 Milliarden Euro geklettert. Die seit längerem strauchelnde Großkunden-Sparte T-Systems will Europas größter Telekomkonzern vor allem mit Cloud-Angeboten und Sicherheitslösungen zurück auf den Wachstumspfad bringen. Im vergangenen Jahr waren die Erlöse bei T-Systems noch um 1,1 Prozent gefallen.
Auch beim bereinigten Betriebsgewinn (Ebitda) peilt die Telekom weiterhin ein Plus zwischen zwei und vier Prozent an. Im vergangenen Jahr stieg das Ebitda des Bonner Dax-Konzerns um 3,8 Prozent auf rund 22,2 Milliarden Euro.
DIVIDENDE KÜNFTIG AN GEWINN JE AKTIE GEKNÜPFT
Bisher hatte die Telekom ihre Dividende an die Entwicklung des Free Cashflows - also die zur Verfügung stehenden liquiden Mittel - geknüpft. Das soll sich ab dem kommenden Geschäftsjahr ändern. Ab dann soll die Entwicklung des bereinigten Gewinns je Aktie Richtschnur für die Ausschüttung an die Aktionäre sein. Beim Gewinn je Aktie stellt die Telekom einen Zuwachs von 2018 bis 2021 um insgesamt rund ein Fünftel auf dann 1,20 Euro in Aussicht, während der Free Cashflow in dem Zeitraum um jährlich zehn Prozent zulegen soll. Im laufenden Geschäftsjahr soll die Dividende auf 70 Cent je Aktie klettern. Zuletzt waren 65 Cent je Papier ausgeschüttet worden. Davon profitiert vor allem der Bund, der weiterhin größter Einzelaktionär ist und rund 30 Prozent an dem ehemaligen Staatskonzern hält.
Die Telekom teilte weiter mit, in den kommenden Jahren das Investitionsniveau von 2017 beizubehalten, als allein in Deutschland mehr als fünf Milliarden Euro ins Geschäft gesteckt wurden. "Wir setzen unseren Breitband-Ausbau mit Glasfaser forciert fort", kündigte Höttges an. Bis 2021 sollen demnach bis zu zwei Millionen Haushalte pro Jahr mit Glasfasern bis ins Haus versorgt sein. Vor allem der stockende Glasfaserausbau und die umstrittene Vectoring-Technologie hatten der Telekom zuletzt viel Kritik eingebracht. Beim Vectoring werden herkömmliche Kupferleitungen für höhere Geschwindigkeiten nachgerüstet. Ab wann die Telekom auf diese Technologie komplett verzichtet, blieb zunächst offen. Um die Basis für den künftigen Mobilfunkstandard 5G zu legen, will die Telekom die Zahl der Mobilfunkstationen in Deutschland von 27.000 im vergangenen Jahr auf 36.000 bis 2021 erhöhen.