Frankfurt (Reuters) - Der Heizungs- und Wasserableser Techem wechselt den Besitzer.
Der australische Infrastrukturinvestor Macquarie verkaufte das Unternehmen aus Eschborn bei Frankfurt für 4,6 Milliarden Euro inklusive Schulden an ein Konsortium um den Schweizer Finanzinvestor Partners Group, wie die beteiligten Unternehmen am Freitag mitteilten. Es ist eine der größten Übernahmen in Deutschland in diesem Jahr.
Zum Schluss buhlten noch drei Konsortien um den Konkurrenten des Essener Energiedienstleisters Ista und trieben den Preis in die Höhe. Am Ende setzte sich das Konsortium bestehend aus Partners Group und den kanadischen Pensionsfonds Caisse de depot et placement du Quebec (CDPQ) und Ontario Teachers' Pension Plan (OTPP) durch. "Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden", sagte Macquarie-Manager Mark Braithwaite der Nachrichtenagentur Reuters. Macquarie hatte den Heizungsableser vor etwa einem Jahrzehnt in mehreren Schritten erworben und letztendlich rund zwei Milliarden Euro inklusive Schulden gezahlt.
Techem beschäftigt mehr als 3600 Mitarbeiter und ist in mehr als 20 Ländern aktiv. Das Unternehmen ist hochprofitabel. Wegen der langfristig stabilen Einnahmen gelten Dienstleister wie Techem oder die im vergangenen Jahr für 4,5 Milliarden Euro an den chinesischen Milliardär Li Ka-shing verkaufte Ista als begehrtes Objekt von Finanzinvestoren.
Techem sieht sich als Marktführer in Deutschland und 13 weiteren europäischen Ländern. Trotzdem gebe es noch reichlich Wachstumspotenzial, sagte Techem-Chef Frank Hyldmar. Die neuen Eigentümer wollen die Entwicklung in den bestehenden Märkten vorantreiben und in neue Länder vordringen. "Das Bewusstsein für den Energieverbrauch nimmt weltweit zu und die Produkte und Dienstleistungen sind ein Schlüsselelement bei Bemühungen zur Energieeinsparung", sagte Jürgen Diegruber von der Partners Group.
Im Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr 2017/18 dürfte Techem bei einem Umsatz von rund 800 Millionen Euro einen bereinigten Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von 350 Millionen Euro erwirtschaftet haben. Auf dem Unternehmen lasten Schulden von rund 1,5 Milliarden Euro.