Essen (Reuters) - Der neue Chef der milliardenschweren RAG-Stiftung, Bernd Tönjes, setzt weiter auf die Beteiligung am Spezialchemiekonzern Evonik.
"Wenn es Evonik gut geht, geht es der Stiftung gut", sagte Tönjes am Dienstag in Essen. Er stehe damit für Kontinuität. Der Essener Konzern sei auf einem "guten und erfolgreichen Weg". Die Stiftung habe als größter Anteilseigner ein "sehr großes Interesse daran, dass dieser Weg fortgesetzt wird". Sie habe eine klare Erwartung an den Konzern: "Evonik soll profitabel wachsen und verlässlich Dividende zahlen."
Die RAG-Stiftung ist Großaktionär des Spezialchemiekonzerns Evonik und soll mit ihrem Vermögen für die Folgekosten des in diesem Jahr auslaufenden deutschen Steinkohlebergbaus geradestehen und die sozialen Folgen abfedern. Die Stiftung hält aktuell rund 68 Prozent der Aktien des Essener Konzerns und finanziert sich auch aus den Dividenden des Unternehmens. Jüngst hatten Dividendenzahlungen Evoniks über 360 Millionen Euro in die Kassen der Stiftung gespült. Aber auch in Branchen abseits der Chemie ist sie investiert - so war sie im Mai beim Immobilienfinanzierer pbb Deutsche Pfandbriefbank eingestiegen. Tönjes ist an der Spitze der Stiftung und des Evonik-Aufsichtsrats Nachfolger des ehemaligen Bundeswirtschaftsministers Werner Müller, der sich aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen hatte. Das Vermögen der Stiftung belief sich Tönjes zufolge zu Marktwerten Ende 2017 auf über 17 Milliarden Euro.