Reuters

Deutsche Bank warnt Europa vor Eskalation im Handelsstreit mit USA

20.06.2018
um 16:21 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hat vor einer weiteren Eskalation im Handelsstreit mit den USA gewarnt.

"Eine Gegenreaktion auf die selbe harsche Art und Weise - ich denke nicht, dass das weise wäre", sagte Sewing am Mittwoch in Frankfurt. Er glaube an den Erfolg langfristiger Beziehungen wie es sie zwischen den Vereinigten Staaten und den Ländern Europas gebe. "Einfach nur dagegen schießen würde das weltweite Wachstum beenden", sagte der 48-Jährige, der seit April auf dem Chefsessel der größten deutschen Bank sitzt.

Die Vergeltungszölle der EU im Handelsstreit mit den USA greifen ab Freitag. Ab dem Tag gelten die Strafabgaben im Wert von 2,8 Milliarden Euro auf amerikanische Produkte, wie die EU-Kommission nach einem einstimmigen Votum der EU-Staaten mitteilte. Die Strafabgaben werden auf US-Waren wie Jeans, Erdnussbutter und Motorräder fällig. Sie sind die Antwort der EU auf die Anfang des Monats verhängten US-Zölle auf Stahl und Aluminium aus Europa.

Sewing erklärte, Europa müsse bei der Förderung neuer Technologien gemeinsame Sache machen. Die Dominanz der großen Tech-Firmen mit ihren auf Plattformen basierenden Strategien aus den USA und Asien sei zu groß und Europa habe nur eine Chance, wenn die Länder bei der Finanzierung und Unterstützung von Technologieunternehmen an einem Strang zögen. "Wir sollten zusammen investieren und zusammen wachsen."

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008