Düsseldorf (Reuters) - Ibuprofen, eines der am häufigsten eingesetzte Schmerzmittel, könnte knapp werden.
Das Produktionswerk des Chemiekonzerns BASF im US-Bundesstaat Texas stehe wegen eines technischen Defektes seit dem 3. Juni still und werde wohl innerhalb von zwölf Wochen repariert, sagte ein Konzernsprecher am Mittwoch. Details sollen im Juli veröffentlicht werden. Ob es zu Engpässen in den Apotheken komme, könne er aber nicht sagen, da unklar sei, wieviel die Pharmazeuten gelagert hätten.
BASF gehört weltweit zu den wenigen Ibuprofen-Herstellern und produziert den Wirkstoff bereits seit mehr als 20 Jahren im texanischen Bishop. Dort sollte die Produktionskapazität bis Anfang 2018 erweitert werden. Wegen der hohen Nachfrage will der Ludwigshafener Konzern an seinem Stammsitz eine zweite Anlage bauen, die 2021 in Betrieb gehen soll. BASF wäre nach eigenen Angaben dann der weltweit einzige Lieferant mit zwei Ibuprofen-Anlagen. "Der Markt für Ibuprofen wächst seit Jahren kontinuierlich. Deshalb gab es zuletzt immer wieder Lieferengpässe", sagte der Sprecher.
Neben BASF produzieren laut dem Branchendienstleister Apotheken ADHOC fünf weitere Hersteller Ibuprofen in den USA, China und Indien. Dem Bericht zufolge gibt es zum Teil auch bei ihnen Lieferprobleme. So sähen sich etwa die Produzenten in China mit neuen Umweltauflagen konfrontiert, berichtete der digitale Branchendienstleister. Zudem seien die Kapazitäten beim chinesisch-indischen Joint Venture Hubei GranulesBiocause für 2018 ausgeschöpft.