Zürich (Reuters) - Der aktivistische Großaktionär Third Point erhöht den Druck auf den Schweizer Lebensmittelkonzern Nestle.
Das Investmentvehikel des Milliardärs Daniel Loeb forderte in einem Brief an den Nestle-Verwaltungsrat, das Management solle "schärfer", "kühner" und "rascher" bei der Abspaltung von Geschäften und der Entwirrung der komplexen Führungsstruktur vorgehen. "Das ist ein Aufruf zur Dringlichkeit - statt nach einem Herantasten", schrieb Loeb. In einer Präsentation, veröffentlicht auf der Internetseite http://www.nestlenow.com, sind Vorschläge und Kritik zusammengetragen.
Unter anderem fordert Loeb die Abspaltung von Geschäften, die nicht zur Strategie passen, darunter die Bereiche Eiscreme, Tiefkühlnahrung und Süßigkeiten. Nestle solle zudem in drei Sparten gegliedert werden - Getränke, Ernährung und Lebensmittelgeschäft -, die einen eigenen Chef haben. Zudem soll von außen ein Experte für das Lebensmittel- und Getränkegeschäft in den Verwaltungsrat geholt werden.
Der 18 Milliarden Dollar schwere Hedgefonds Third Point war vergangenes Jahr mit 3,5 Milliarden Dollar bei Nestle eingestiegen und macht seither Druck auf das Management unter dem neuen Firmenchef Mark Schneider. Unter dessen Führung hat die Firma bereits ein Aktienrückkaufprogramm für bis zu 20 Milliarden Franken angekündigt.