Frankfurt (Reuters) - Die Deutsche Börse hat auch im zweiten Quartal von einer hohen Volatilität an den Finanzmärkten profitiert und ihren Gewinn kräftig gesteigert.
Der von dem Unternehmen am Mittwochabend bekanntgegebene Nettogewinn lag bei 210,3 Millionen Euro - fast 20 Prozent über dem Wert vor Jahresfrist. Der Zuwachs wurde erzielt, obwohl die Kosten anzogen, etwa wegen des vom seit Jahresbeginn amtierenden Chef Theodor Weimer begonnenen Abbaus von Arbeitsplätzen, wegen Rechtsstreitigkeiten und der Integration von Tochterfirmen. Die Nettoerlöse erreichten 687 Millionen Euro - ein Plus von rund zehn Prozent.
Finanzvorstand Gregor Pottmeyer zeigte sich hochzufrieden: "Damit liegen wir auf Halbjahressicht bei einem zweistelligen Wachstum der Nettoerlöse." Der Gewinn sei sogar überproportional gestiegen. Die Börse befinde sich damit "voll im Rahmen der Prognose von mindestens zehn Prozent Ergebniswachstum für das Gesamtjahr 2018". Die Börse profitiert vom der Unruhe an den Märkten, unter anderem wegen des drohenden transatlantischen Handelskriegs. Das Unternehmen verdient sowohl am Wertpapierhandel selbst als auch an Absicherungsgeschäften.
Besonders gut liefen für den Finanzkonzern im Frühjahr der Handel mit Rohstoffpapieren, Dienstleistungen für Investmentfonds, der Devisenhandel und der Handel mit Finanzderivaten an der Eurex. Auch die Zinserträge im Bankgeschäft legten erneut deutlich zu, unter anderem wegen der gestiegenen Leitzinsen in den USA und höherer Preise für die Verwahrung von Barsicherheiten bei der Eurex, die die Börse ihren Kunden berechnete.