Zürich (Reuters) - Die gute Wirtschaftsentwicklung in Teilen Europas und in Nordamerika gibt dem Baustoffkonzern HeidelbergCement Rückenwind.
Nach einem höheren Gewinn im zweiten Quartal erwartet der Dax-Konzern auch für die zweite Jahreshälfte anziehende Geschäfte, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die steigende Nachfrage in Kernmärkten wie den USA, Kanada, Deutschland, Nordeuropa und Australien treibe den Absatz von Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton. "Die solide Ergebnisentwicklung im zweiten Quartal markiert eine erkennbar positive Trendwende nach dem wetterbedingt schwierigen Jahresbeginn", sagte Vorstandschef Bernd Scheifele. Die Prognose bestätigte HeidelbergCement: Umsatz und Betriebsergebnis sollen 2018 moderat und der Gewinn deutlich steigen. Die Aktien notierten vorbörslich 1,8 Prozent im Plus und gehörten damit zu den größten Gewinnern im Dax
Zu Jahresbeginn hatte der lange Winter das Unternehmen noch gebremst. Im Frühjahr kam der Konzern dann aber in Schwung: Dank der steigenden Nachfrage stieg der Absatz von Zement und Klinker sowie weiterer Baustoffe. Zudem konnte HeidelbergCement Preiserhöhungen durchsetzen. Auf vergleichbarer Basis legte der Umsatz um neun Prozent auf 4,8 Milliarden Euro zu. Das bereinigte Betriebsergebnis vor Abschreibungen stieg um drei Prozent auf 936 Millionen Euro - ebenfalls auf vergleichbarer Basis. Grund für den etwas geringeren Ergebniszuwachs waren unter anderem höhere Kohle- und Ölpreise. Unter dem Strich und nach Anteilen der Minderheitsgesellschafter stand ein elf Prozent höherer Gewinn von 398 Millionen Euro.
Für das laufende Jahr rechnet HeidelbergCement mit einem weiteren Anstieg der Energie- und Rohstoffpreise. Die Personalkosten würden jedoch nur moderat zunehmen.
Der größere Konkurrent und Weltmarktführer LafargeHolcim hatte im ersten Halbjahr wegen Kosten für den Umbau durch den neuen Konzernchef Jan Jenisch einen Gewinnrückgang um 43 Prozent verbucht. Auch der Zürcher Konzern spürte Gegenwind durch steigende Energiepreise - sowie dem schleppenden Geschäft in afrikanischen Märkten und der ungenügenden Produktion in einigen Werken.