Reuters

Stahlkonzern Voestalpine hofft auf Ausnahme von US-Importzöllen

08.08.2018
um 12:31 Uhr

Wien (Reuters) - Der österreichische Stahlkonzern Voestalpine hofft für sich die US-Strafzölle auf Stahlprodukte zumindest teilweise abwenden zu können.

Um weiterhin zollfrei in die USA exportieren zu können, habe man über 3000 Anträge eingereicht, sagte Konzernchef Wolfgang Eder am Mittwoch. Der bürokratische Aufwand sei zwar enorm hoch, lohne sich aber allemal, sollten auch nur Hunderte Anträge positiv beantwortet werden. Bisher habe man keine Antwort von den US-Behörden bekommen. Eder rechnet damit, dass im Laufe des Augusts mit der Abarbeitung der Anträge begonnen werde. Bei anderen Unternehmen habe er allerdings beobachten können, dass ein Großteil der Anträge abgelehnt wurde.

Bisher seien die Auswirkungen der Importzölle für Voestalpine überschaubar. Die Österreicher, die etwa Bleche und Karosserieteile für die Automobilindustrie herstellen, erzielten im vergangenen Geschäftsjahr 2017/18 (per Ende März) rund 1,3 Milliarden Euro Umsatz in den USA. Von den Strafzöllen seien aber nur rund 400 Millionen Euro - also etwa drei Prozent des Konzernumsatzes - betroffen.

Eine andere Möglichkeit den Strafzöllen auszuweichen sei, die Produktion zu verlagern. "Auch dieser Möglichkeit bedienen wir uns, da ist vor allem Mexiko im Mittelpunkt", sagte Eder. Darüber hinaus führe man intensive Gespräche mit den Kunden über die Frage, wer die zusätzlichen Belastungen trägt. Insgesamt blickt Eder den drohenden Risiken durch die US-Handelspolitik aber relativ gelassen entgegen: "Es gibt so viele Experten, die Horrorszenarien entwickeln. Ich wäre da vorsichtig und meine, man sollte die Kirche im Dorf lassen. Es ist nicht so, dass nur die USA alle Trümpfe in der Hand hat und alle anderen zittern müssen."

voestalpine AG

WKN 897200 ISIN AT0000937503