Genf/Moskau (Reuters) - Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump hat Russland vor einer Einmischung in die Kongresswahlen im November gewarnt.
"Ich habe deutlich gemacht, dass wir 2018 keine Einflussnahme tolerieren werden", sagte John Bolton am Donnerstag nach einem Treffen mit seinem russischen Kollegen Nikolai Patruschow in Genf. Er habe auch klargemacht, dass die USA bereit seien, "die notwendigen Schritte zu unternehmen, um so etwas zu verhindern". Dieser Punkt habe dazu geführt, dass es keine gemeinsame Erklärung zu dem Treffen gebe. Der Nachrichtenagentur Tass zufolge bestätigte Patruschow dies: Die USA hätten eine Passage zur russischen Einflussnahme in Wahlen einfügen wollen. Russland weise den Vorwurf jedoch zurück.
Patruschow sagte der Nachrichtenagentur RIA, er habe mit Bolton auch über die Lage in Syrien und der Ukraine sowie über Cybersicherheit und Atomfragen gesprochen. Man sei grundsätzlich übereingekommen, die Kommunikation zwischen den jeweiligen Außen- und Verteidigungsministerien wieder aufzunehmen. Einen Termin für ein weiteres Treffen gebe es nicht.
In den USA laufen Ermittlungen zu dem Vorwurf, die Regierung in Moskau habe versucht, Einfluss auf die Präsidentschaftswahl 2016 zu nehmen. Russland hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Auch bei weiteren Fragen liegen die beiden Staaten überkreuz. Russlands Außenminister Sergej Lawrow warf nach Angaben seines Ministeriums den USA bei einem Telefonat seinem US-Kollegen Mike Pompeo vor, durch einen "destruktiven" Ansatz die bilaterale Zusammenarbeit zu gefährden.