Frankfurt (Reuters) - Die Deutsche Bank zieht sich aus dem Investmentbanking in Russland zurück.
Damit sollten Komplexität, Kosten, Risiken und Kapitalaufwand reduziert werden, teilte die Bank am Freitag in Frankfurt mit. Die Kunden sollten statt aus Moskau aus internationalen Finanzzentren wie Frankfurt und London betreut werden. Die Schließung soll bis zum Jahresende vollzogen werden. Damit fallen rund 200 der 1300 Stellen in Russland weg, wie ein Insider sagte. Reiche Kunden in Russland sollen weiterhin vor Ort betreut werden, die Verwaltung der Konten soll aber ins Ausland verlagert werden. Im Global Transaction Banking (GTB), zu dem der Zahlungsverkehr, Handelsfinanzierungen und andere Dienstleistungen zählen, will die Deutsche Bank in Russland vertreten bleiben.
Russland-Chef Jörg Bongartz war nach neun Jahren bereits aus Moskau abgezogen worden. Er soll sich künftig von Frankfurt aus um Kunden in Mittel- und Osteuropa kümmern. Das Institut wird in Russland von einer Geldwäsche-Affäre erschüttert. Russische Kunden stehen unter Verdacht, über die Bank Schwarzgeld im Wert von mindestens sechs Milliarden Dollar gewaschen zu haben. Das US-Justizministerium, mehrere Aufsichtsbehörden und die Bank selbst ermitteln in dem Fall.