Berlin (Reuters) - Der Salz- und Düngemittelhersteller K+S schnallt den Gürtel enger.
Unter anderem sollen zehn Prozent der 2600 Stellen weltweit in der Verwaltung gestrichen werden, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Die Zahl der betriebsbedingten Kündigungen solle so gering wie möglich gehalten werden. Bis Ende des Jahres gelte ab sofort ein Einstellungsstopp in der Verwaltung. "Wir treten in den nächsten Monaten verstärkt auf die Kostenbremse", sagte K+S-Chef Burkhard Lohr am Mittwoch anlässlich einer Investorenkonferenz im neuen Kaliwerk Bethune in Kanada. Insgesamt sollen die Einsparungen ab 2020 unverändert bei jährlich mehr als 150 Millionen Euro liegen. Allein die Kosten in der Verwaltung sollen um 30 Millionen Euro gesenkt werden, in der Produktion sind Einsparungen von etwa 50 Millionen Euro geplant. "Unsere derzeitigen operativen Probleme und die Wettersituation machen klar, warum die Implementierung von 'Shaping 2030' so wichtig ist", sagte Lohr mit Bick auf die gleichnamige neue Strategie der Kasseler Unternehmens.
K+S rutschte zuletzt wegen hoher Zinszahlungen und Abschreibungen bei seinem neuen kanadischen Werk in die roten Zahlen. Dem Unternehmen setzen derzeit mehrere Baustellen zu: In seinem größten deutschen Werk Werra kämpft K+S schon seit längerem wegen eingeschränkter Verfügbarkeit von Personal und Maschinen mit Produktionsproblemen. Wegen der anhaltenden extremen Trockenheit ist die Produktion am Standort Wintershall bis auf weiteres unterbrochen. Angesichts des niedrigen Wasserstandes der Werra steht dem Werk dieser Entsorgungsweg für salzhaltige Abwässer, die bei der Kaliproduktion anfallen, nicht mehr in ausreichendem Umfang zur Verfügung. In Bethune machen den Nordhessen höhere Logistikkosten sowie Anlaufprobleme bei der Qualität der Produkte zu schaffen. Im Salzgeschäft rechnet K+S in diesem Jahr zudem nur noch mit einem stagnierendem Betriebsergebnis statt eines moderat höheren Ergebnis wegen negativer Währungseffekte und hoher Logistikkosten.