Berlin (Reuters) - Während der Räumung von Baumhäusern im Hambacher Forst ist ein Mann nach einem Sturz aus großer Höhe gestorben.
Es handle sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Journalisten, teilte die Polizei Aachen am Mittwoch mit. Er sei von einer Verbindungsbrücke in der Nähe eines Baumhauses abgestürzt. Zum Zeitpunkt des Unfalls hätten keine polizeilichen Maßnahmen in der Nähe der Unglücksstelle und am genannten Baumhaus stattgefunden. Sofort herbeigeeilte Rettungs- und Polizeikräfte leisteten erste Hilfe. Der Mann sei seinen schweren Verletzungen erlegen. Alle Arbeiten wurden demnach sofort eingestellt.
Laut Medienberichten stoppte die Landesregierung Nordrhein-Westfalens die Räumungsaktion der Polizei im Hambacher Forst vorerst. "Wir können jetzt nicht einfach so weitermachen, ich kann das zumindest nicht. Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen", sagte Innenminister Herbert Reul demnach am Mittwochabend.
Die Polizei hatte vergangene Woche damit begonnen, Baumhäuser von Braunkohlegegnern in dem seit Jahren besetzten Forst zu räumen. Sie begründete den Einsatz mit von den Aufsichtsbehörden festgestellten Brandschutzmängeln. Umweltaktivisten werfen der Landesregierung vor, sie mache sich zum Erfüllungsgehilfen von RWE. Der Energieriese will den Wald roden, um benachbarte Braunkohlekraftwerke weiterzubetreiben.