London (Reuters) - Die britische Großbank Standard Chartered hat möglicherweise auch nach einem 2012 geschlossenen Vergleich mit den US-Behörden gegen Iran-Sanktionen verstoßen.
Die überwiegende Mehrheit der Zahlungen, die aktuell von den US-Behörden untersucht werden, betreffe die Zeit vor 2012, schrieb Bankchef Bill Winters an die Mitarbeiter. Keine der Zahlungen habe nach 2014 stattgefunden. Medien hatten vergangene Woche berichtet, Standard Chartered drohe wegen möglicher Verstöße gegen Iran-Sanktionen eine Strafe von 1,5 Milliarden Dollar. Bereits 2012 hatte die Bank 667 Millionen Dollar gezahlt, weil sie zwischen 2001 und 2007 gegen Sanktionen verstoßen haben soll.
Die aktuelle Untersuchung konzentriert sich auf Verstöße nach 2007. Dabei geht es insbesondere darum, ob die US-Behörden zum Zeitpunkt des Vergleichs im Jahr 2012 vollständig über die Iran-Geschäfte des Instituts informiert waren. Standard Chartered befinde sich in konstruktiven Verhandlungen mit den Behörden, um eine akzeptable Lösung zu finden, schrieb Winters.