München (Reuters) - Europas größter Kupferkonzern Aurubis beugt sich dem Widerstand der EU-Kommission gegen den Verkauf seiner Sparte für Flachwalzprodukte an den Ulmer Rivalen Wieland-Werke.
Die EU fordere mehr Zugeständnisse für die Genehmigung der Übernahme als Wieland zu machen bereit sei, teilte Aurubis am Mittwoch in Hamburg mit. "Daher ist der Vollzug der Transaktion nach Ansicht von Aurubis derzeit nicht mehr überwiegend wahrscheinlich." Die beiden Unternehmen hatten sich im Frühjahr auf den Verkauf der Sparte mit 1900 Mitarbeitern, einem Ausstoß von 230.000 Tonnen Kupfer und Kupferlegierungen und einem Umsatz von 1,5 Milliarden Euro geeinigt.
Die EU hatte umgehend Bedenken angemeldet, Aurubis gab sich aber noch im August zuversichtlich, dass der Verkauf am Ende genehmigt werden würde. Angesichts des anhaltenden Widerstands aus Brüssel habe sich der Aurubis-Vorstand bereits mit - nicht näher genannten - strategischen Alternativen befasst. Wieland habe die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben und versuche die Bedenken der Kartellhüter weiterhin zu zerstreuen.
Die Sparte Flachwalzprodukte (Flat Rolled Products) umfasst Werke in den USA, den Niederlanden, Finnland und Deutschland, Kundencenter in der Slowakei, Italien und Großbritannien sowie die weltweite Verkaufsorganisation. Außerdem zählt ein Anteil von 50 Prozent an der Tochter Schwermetall dazu. Die andere Hälfte der Anteile liegt bereits bei den Wieland-Werken.