Berlin (Reuters) - Der Hamburger Kupferhersteller Aurubis hat wegen Auffälligkeiten bei seinen Metallbeständen eine Gewinnwarnung herausgegeben.
"Aurubis hat bei der regelmäßigen Überprüfung des Metallbestands erhebliche Abweichungen vom Soll-Bestand sowie bei Sonderproben bestimmter Lieferungen von Einsatzmaterialien im Recyclingbereich Abweichungen festgestellt", teilte der MDax-Konzern am Donnerstagabend in einer Pflichtmitteilung mit. Aufgrund dieser Indizien gehe man davon aus, Gegenstand krimineller Handlungen geworden zu sein. Das Ausmaß des Schadens sei noch unklar, eine außerordentliche Inventur laufe. Das Landeskriminalamt sei eingeschaltet.
Mit dem Ergebnis der Inventur wird der Mitteilung zufolge Ende September gerechnet. Es könne ein Schaden im niedrigen, dreistelligen Millionen-Euro-Bereich nicht ausgeschlossen werden. "Der Schaden wird das Ergebnis des Geschäftsjahres 2022/23 belasten." Der Prognosekorridor für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 von 450 Millionen bis 550 Millionen Euro "kann deshalb nicht gehalten werden". Aurubis hatte Mitte Juni mitgeteilt, man sei mit Ermittlungen wegen organisiertem Bandendiebstahls im Millionenumfang konfrontiert. Die Ermittler gingen dem Verdacht des gemeinschaftlichen Diebstahls von edelmetallhaltigen Zwischenprodukten nach, erklärte der Konzern. Die neuen Vorfälle gingen darüber hinaus, hieß es nun.
(Bericht von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)