Frankfurt (Reuters) - Der neue Deutsche-Bank-Aktionär Hudson Executive sieht sich als mittel- bis langfristigen Investor bei dem größten deutschen Geldhaus.
Er habe volles Vertrauen in das neue Management um Vorstandschef Christian Sewing und Geduld, sagte Hudson-Chef Douglas Braunstein am Freitag im Fernsehsender CNBC. "Es braucht Zeit, um eine Firma zu drehen." Auf Sicht von drei bis fünf Jahren bestehe großes Potenzial bei der krisengeschüttelten Bank, die zuletzt drei Jahre in Folge rote Zahlen geschrieben hatte. Hudson hatte am Donnerstag den Kauf eines Anteils von 3,1 Prozent bekannt gegeben. Dadurch wird der Hedgefonds einer der fünf größten Aktionäre des Instituts.
Braunstein zeigte sich überzeugt, dass die Deutsche Bank das Schlimmste hinter sich hat. Investoren, die seit Jahren dabei seien, hätten allerdings in der Mehrzahl den Glauben an das Haus verloren. Dies spiegele sich in der Börsenbewertung klar wider. Die Aktie der Deutschen Bank war in der vergangenen Woche auf ein neues Rekordtief gefallen. Seit der Bekanntgabe des Einstiegs von Hudson am Donnerstag hat das Papier rund sechs Prozent an Wert gewonnen. "Ich denke, dass wir beim heutigen Kurs alles Negative verarbeitet haben. Die Aktie wird unter dem Buchwert gehandelt, den die Bank in der Finanzkrise hatte." Insofern habe eine gute Möglichkeit zum Einstieg bestanden, sagte der frühere Finanzchef der US-Großbank JP Morgan.
Er habe einen "frischen Blick" auf die Deutsche Bank, sagte Braunstein. "Wer als Aktionär seit 2010 dabei war, hat eine sehr schwierige Wegstrecke hinter sich und die Leute sind müde, sie sind erschöpft, es gab viele ungehaltene Versprechen. Deshalb ist es schwer, begeistert zu sein." Er glaube, dass der Kurs der Aktie die Talsohle erreicht habe, sagte Braunstein. "Die Bilanz ist jetzt sauber, repariert und gut kapitalisiert."