London (Reuters) - Die US-Investmentbank Goldman Sachs warnt vor negativen Folgen für den Finanzplatz London bei einem ungeregelten Brexit.
Das Institut, das in Großbritannien 6000 Mitarbeiter beschäftigt, werde bei einem schwierigen oder harten Brexit weniger auf der Insel investieren, sagte Goldman-Sachs-Chef David Solomon der BBC in Davos. "Die Mitarbeiterzahl in Großbritannien ist in den vergangenen Jahren nicht zurückgegangen, aber sie ist auch nicht gestiegen." Ein schwieriger oder harter Brexit "wird Auswirkungen darauf haben, wo wir investieren und wo wir Leute ansiedeln".
Das britische Parlament leitete am Freitag eine Untersuchung zur künftigen Aufstellung des Finanzsektors ein. Umstritten ist, ob das Land sich auch nach dem Brexit weitgehend an die EU-Regeln halten oder von der EU-Gesetzgebung im Finanzsektor abkoppeln soll. Brexit-Befürworter sehen in dem EU-Austritt eine Gelegenheit, die Regeln aufzuweichen und so die Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatz Lodon sicherzustellen.
Miles Celic, Chef des Standortvermarkters TheCityUK, sprach sich indes gegen eine zu starke Deregulierung aus. Großbritannien genieße wegen seiner guten Regulierung und hohen Standards einen guten Ruf. "Das ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil", sagte Celic. Stephen Jones, Chef des Bankenverbands UK Finance, warnte vor einer Zersplitterung der Finanzmärkte.