London (Reuters) - Die britische Lloyds Banking Group zeigt sich von den wachsenden Brexit-Sorgen unbeeindruckt und schüttet fast den gesamten Gewinn an die Aktionäre aus.
2018 steigerte der größte britische Hypothekengeber den Überschuss um 24 Prozent auf 4,4 Milliarden Pfund (fünf Milliarden Euro), wie das Geldhaus am Mittwoch mitteilte. Im Gegensatz zu den Konkurrenten HSBC und Royal Bank of Scotland bildete Lloyds keine Rückstellungen für mögliche Belastungen durch den Brexit.
Nach Ansicht von Bankchef Antonio Horta Osório ist die britische Wirtschaft im Grunde weiterhin stark - trotz der immer lauter werdenden Warnungen vor wirtschaftlichen Verwerfungen durch den für den 29. März geplanten EU-Austritt Großbritanniens. Anstatt Geld für schlechte Zeiten auf die Seite zu legen, will er insgesamt vier Milliarden Pfund an die Aktionäre ausschütten - über einen 1,75 Milliarden Pfund schweren Aktienrückkauf sowie eine auf 3,21 Pence je Aktie erhöhte Jahresdividende. Die harte Kernkapitalquote soll auch danach noch bei 13,9 Prozent verharren.
Obwohl sich Lloyds zuversichtlich zeigte, stiegen die Belastungen durch faule Kredite um 18 Prozent auf 937 Millionen Pfund. Zudem legte das Geldhaus weitere 200 Millionen Pfund für die Entschädigung von Kunden zur Seite, denen sie unnötige Restschuldversicherungen verkauft hatte. Die entsprechende Rückstellungen beliefen sich 2018 auf 750 Millionen Pfund.