London (Reuters) - Die führende britische Großbank Lloyds baut im Rahmen ihrer Umstrukturierung zahlreiche Stellen in ihren Niederlassungen ab.
Im Filialnetzwerk des Geldhauses sollen rund 1600 Arbeitsplätze wegfallen, wie ein Sprecher der Bank am Donnerstag mitteilte. Lloyds wolle künftig mehr Dienstleistungen online anbieten, weil immer mehr Kunden ihre täglichen Bankgeschäfte online erledigten. Deshalb sollen zugleich 830 neue Stellen in einem erweiterten Team für Kundenbindung entstehen, das Dienstleistungen in Filialen, bei Videotreffen und per Telefon anbieten soll.
Nach den Änderungen fallen dem Sprecher zufolge netto etwa 769 Stellen weg. Es werde keine Kürzungen bei Junior-Positionen geben, in anderen Fällen biete die Bank vereinzelt auch die Möglichkeit zu freiwilligen Entlassungen an. Der Vorgang sei unabhängig von einer im November angekündigten Umstrukturierung, die rund 2500 Stellen im Back-Office bedroht. In einem Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst X teilte die Gewerkschaft Accord mit, dass mit dem aktuellen Schritt bedeutende Veränderungen in der Arbeitsweise ihrer Mitglieder einhergingen.
Konjunktursorgen, ein maues Fusions- und Übernahmegeschehen, sinkende Kreditmargen und steigende Kosten trüben zunehmend die wirtschaftlichen Aussichten von Banken. Die Geldhäuser setzen ihren Rotstift unter anderem beim Personal an, um Geld zu sparen. Im vergangenen Jahr schnallte bereits der britische Wettbewerber Barclays den Gürtel enger und baute im Zuge eines Sparprogramms rund 5000 Stellen hauptsächlich im internen Dienstleistungsbereich ab.
(Bericht von Sinead Cruise und Iain Withers, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)