Reuters

Faule Kredite und Entschädigungszahlungen setzen Lloyds Bank zu

31.07.2019
um 10:37 Uhr

London (Reuters) - Der größte britische Hypothekenfinanzierer Lloyds Banking Group kämpft mit faulen Krediten, steigenden Entschädigungszahlungen an Kunden und den Auswirkungen des geplanten Brexit.

Der Gewinn vor Steuern fiel im ersten Halbjahr um sieben Prozent auf 2,9 Milliarden Pfund (3,2 Milliarden Euro), wie das Geldhaus am Mittwoch mitteilte. Die Aktien verloren mehr als vier Prozent.

Für die Entschädigung von Kunden, denen die Bank unnötige Restschuldversicherungen verkauft hatte, verbuchte Lloyds weitere 500 Millionen Pfund. Die Belastungen durch faule Kredite schnellten um 27 Prozent hoch auf 579 Millionen Pfund - hauptsächlich wegen niedrigerer Preise für Gebrauchtwagen, die auf das Geschäft mit Autofinanzierungen durchschlugen. Die Brexit-Krise wirke sich auf das Geschäftsvertrauen aus, sagte Bankchef Antonio Horta-Osorio.

In den vergangenen Tagen hatte bereits eine Reihe von Unternehmen und Verbänden vor negativen Folgen für die britische Wirtschaft durch den Brexit-Kurs des neuen britischen Ministerpräsidenten Boris Johnson gewarnt. Johnson will Großbritannien am 31. Oktober mit oder ohne Vertrag aus der EU führen will, "komme was wolle".

Lloyds gilt wegen des großen Geschäfts der Bank mit Hypotheken und Verbraucherkrediten als besonders anfällig für einen Konjunkturabschwung. Im Gegensatz zu Rivalen wie der Royal Bank of Scotland, Barclays und HSBC hat Lloyds aber noch keine Rückstellungen für einen möglichen Anstieg an faulen Krediten getroffen.

Lloyds Banking Group PLC

WKN 871784 ISIN GB0008706128