Frankfurt (Reuters) - Die Lufthansa-Billigfluglinie Eurowings verkauft den Regionalflieger LGW an das Berliner Logistikunternehmen Zeitfracht.
Die Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) wechsele zum 1. April zu dem Familienunternehmen, teilten beide Unternehmen am Mittwoch mit. Eurowings hatte die LGW erst Anfang 2018 als Teil des Pakets übernommen, das die Lufthansa sich von der pleite gegangenen Air Berlin sichern konnte. Die zur LGW gehörenden Propellermaschinen Dash-Q400 von Bombardier passten aber nicht zur Eurowings-Flotte, die künftig einheitlich aus Airbus A320-Maschinen bestehen soll.
Zur LGW-Flotte gehören 17 geleaste Flugzeuge. Das Unternehmen aus Dortmund beschäftigt rund 450 Mitarbeiter. In der Praxis soll der Eigentümerwechsel nicht viel ändern. Die LGW fliege weiter über eine Leasingvereinbarung für Eurowings. Die Arbeits- und Tarifverträge werde Zeitfracht unverändert mit dem Betriebsübergang übernehmen. Eurowings-Geschäftsführer Michael Knitter erklärte, der Wechsel stärke die Zukunftsfähigkeit der LGW. "Wir wollen unseren Luftfahrtbereich stärken und die Flotte der LGW mittelfristig ausbauen", teilte Zeitfracht-Geschäftsführer Wolfram Simon-Schröter mit.
Für das auf Logistik und Immobilien spezialisierte Familienunternehmen aus Berlin ist es ein weiterer Wachstumssprung. Zeitfracht erzielte mit mehr als 1200 Mitarbeitern nach eigenen Angaben zuletzt einen Jahresumsatz von über 350 Millionen Euro. In die Luftfahrt war der Lkw-Spediteur Zeitfracht 2017 eingestiegen. Derzeit sind sechs Flugzeuge im Einsatz für Passagier- und Frachtflüge im Auftrag großer Fluggesellschaften. Zeitfracht ist außerdem am rumänischen Billigflieger Blue Air beteiligt.