Berlin (Reuters) - Bertelsmann hat seinen Umsatz dank wachsender Fernseh-, Buch- und Dienstleistungsgeschäfte auf den höchsten Wert seit mehr als 20 Jahren gesteigert.
Die Konzernerlöse legten im vergangenen Jahr um 2,8 Prozent auf 17,67 Milliarden Euro zu, wie der Medienkonzern am Dienstag mitteilte. Der Betriebsgewinn (Operating Ebitda) legte ohne Sondereffekte um 4,5 Prozent auf 2,59 Milliarden Euro zu. Bei Einbeziehung von Wechselkurseffekten, dem Verkauf von Konzernteilen und dem Einmalerlös aus einem Immobilienverkauf im Vergleichsjahr 2017 schrumpfte der Betriebsgewinn um knapp zwei Prozent.
"Wir werden die Transformation und das Wachstum von Bertelsmann auch 2019 weiter vorantreiben", kündigte Konzernchef Thomas Rabe an. Der Ausbau der Digitalgeschäfte zähle weiter zu den Prioritäten. Maßgebliche Umsatz- und Gewinnanteile lieferten erneut die Fernsehtochter RTL Group und der weltgrößte Buchverlag Penguin Random House. Die von Penguin Random House verlegten Memoiren der früheren US-Präsidentengattin Michelle Obama zählen mit zehn Millionen verkauften Exemplaren zu den weltweit erfolgreichsten Büchern der vergangenen Jahre. Stark wuchs das Geschäft der Bertelsmann-Tochter Arvato, die Logistik- und Finanzdienstleistungen für andere Unternehmen erbringt.
Belastet wurden Umsatz und Ergebnis vom Druckereigeschäft, dem Sorgenkind des Konzerns. Während sich die Offset-Druckereien auch dank der Aufträge von Penguin Random House positiv entwickelten, kämpfen die auf Kataloge spezialisierten Tiefdruck-Standorte mit anhaltendem Auftragsschwund. Bertelsmann erwäge die Schließung eines seiner drei verbliebenen Tiefdruck-Standorte in Deutschland, sagte Rabe vor Journalisten. "Das wird in den kommenden Wochen entschieden."