Frankfurt (Reuters) - Wirecard-Chef Markus Braun hat wegen der Diskussion über mögliche Rechtsverstöße des Zahlungsabwicklers in Singapur nicht mit dem Gedanken gespielt, seinen Posten aufzugeben.
"Nein, ich habe nicht an Rücktritt gedacht", antwortete er auf eine entsprechende Frage in einem TV-Interview des Nachrichtensenders n-tv. "Ich habe ja vollen Einblick in die operative Seite und die fundamentale Seite der Geschäftsentwicklung, die ist sehr stark." Er betrachte die Vorwürfe finanzieller Unregelmäßigkeiten in Singapur als Kapitalmarktspekulation, sagte Braun, der auch Großaktionär von Wirecard ist. "Ich traue mir zu, in den nächsten zehn Jahren dieses Unternehmen noch einmal in eine ganz andere Region zu bringen, wirklich zu einem globalen Spieler in diesem Bereich zu machen, das ist unser Ziel."
Eine von Wirecard in Auftrag gegebene Untersuchung durch eine Anwaltskanzlei hatte die Vorwürfe zu großen Teilen nicht bestätigt und nur kleinere Unregelmäßigkeiten in den Büchern von Wirecard entdeckt. Wirecard prüfe, ob man noch weitere Details des Berichts veröffentlichen könne, aber alle wesentlichen Ergebnisse lägen auf dem Tisch. "Für uns ist diese Sache damit abgeschlossen."