Zürich (Reuters) - Der Schweizer Energiekonzern Alpiq bekommt neue Großaktionäre und soll früher oder später von der Börse verschwinden.
Der französische Energiekonzern Electricite de France verkauft seine Beteiligung von gut 25 Prozent an die bestehenden Alpiq-Aktionäre Primeo Energie und EOS Holding, wie die Unternehmen am Freitag mitteilten. Sie bezahlen für das Aktienpaket 489 Millionen Franken - basierend auf einem Kaufpreis von 70 Franken je Alpiq-Aktie. Beide Firmen halten bereits größere Anteile an dem Schweizer Energiekonzern: die auf die Energiebranche spezialisierte Beteiligungsgesellschaft EOS ist mit gut 31 Prozent beteiligt, der Energiekonzern Primeo mit knapp 14 Prozent.
Doch in Stein gemeißelt ist diese neue Struktur nicht: Denn der Kauf wird von einem Investitionsvehikel für Schweizer Pensionskassen finanziert - der CSA Energie-Infrastruktur Schweiz, das von einer Investmentboutique im Asset-Management-Arm der Credit Suisse verwaltet wird. Diese Gesellschaft stellt das Geld über Pflichtwandeldarlehen bereit, die dann später in Alpiq-Aktien gewandelt werden. Details nannten die Firmen zunächst nicht. Mit dem Deal werde der Weg für eine Schweizer Eigentümerstruktur für den Energiekonzern geebnet, hieß es lediglich. Das Konsortium der Schweizer Minderheitsaktionäre, EOS und das Pensionskassen-Anlagevehikel CSA halten danach 88 Prozent an Alpiq. 12 Prozent sind in Streubesitz.
Wann und wie die Eigentümer Alpiq von der Börse nehmen wollen, blieb zunächst ebenso offen. Der Deal löse kein Pflichtangebot für die übrigen Aktien aus und ein mögliches freiwilliges Übernahmeangebot unterliege keinem Mindestpreis. Bevor die Transaktion über die Bühne gehen kann, muss das deutsche Bundeskartellamt grünes Licht geben.