Kopenhagen (Reuters) - Die in einen der weltgrößten Geldwäsche-Skandale verwickelte Danske Bank senkt nach einem massiven Gewinneinbruch ihren Jahresausblick.
Der Zinsüberschuss wird nun nicht mehr stabil, sondern unter dem Vorjahresniveau gesehen, wie Dänemarks größtes Kreditinstitut am Dienstag in Kopenhagen mitteilte. Der Vorsteuergewinn fiel im ersten Quartal um 35 Prozent auf vier Milliarden Dänische Kronen (537 Millionen Euro) und lag damit unter den Markterwartungen. Die Jahresprognose für den Netto-Gewinn bestätigte das Geldhaus bei 14 bis 16 Milliarden Kronen. Die Aktie büsste dennoch fünf Prozent an Wert ein.
Interims-Chef Jesper Nielsen erklärte, das Institut müsse wegen des Geldwäscheskandals viel Geld für die Untersuchung des Falls aufbringen, um das verloren gegangene Vertrauen von Kunden und Öffentlichkeit wieder zu kitten. Im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass über die Danske-Filiale in Estland in den Jahren 2007 bis 2015 verdächtige Zahlungen in einem Volumen von 200 Milliarden Euro gelaufen sind. Der Skandal hatte auch nach Deutschland ausgestrahlt, denn die Deutsche Bank war jahrelang als Korrespondenzbank für die Danske Bank tätig. Laut internen Untersuchungen des größten deutschen Geldhauses wurden rund 150 Milliarden Euro über ihre Systeme abgewickelt.