Frankfurt (Reuters) - Positive Währungseffekte geben Merck Rückenwind.
Der Pharma- und Spezialchemiekonzern bekräftigte trotz eines Ergebnisrückgangs im ersten Quartal seine Ziele für dieses Jahr. Da sich der US-Dollar und einige lateinamerikanische Währungen günstiger entwickelt haben als Merck zu Jahresbeginn angenommen hatte, geht das Unternehmen nun von einem positiven Einfluss von bis zu zwei Prozent auf den bereinigten Betriebsgewinn aus. Bislang hatte Merck mit einer Belastung von bis zu vier Prozent gerechnet. Insgesamt erwartet der Konzern in diesem Jahr unverändert einen starken Anstieg des bereinigten Betriebsgewinns (Ebitda) und präzisierte am Dienstag, dass dieser zehn bis 13 Prozent betragen soll.
Zu dem erwarteten Ergebnisanstieg sollen vor allem Zuwächse im Pharmageschäft sowie im Life-Science-Bereich, der Produkte für die Pharmaforschung anbietet, beitragen. Merck sieht zudem die Talsohle im schon länger schwächelnden Spezialchemiegeschäft erreicht. Das Unternehmen profitiert zudem von einem positiven Effekt durch den neuen Rechnungslegungsstandard IFRS 16. Im Auftaktquartal musste Merck beim bereinigten Betriebsgewinn noch ein Minus von vier Prozent auf 929 Millionen Euro hinnehmen. Im Vorjahreszeitraum hatte allerdings eine Einmalzahlung im Pharmageschäft das Ergebnis positiv beeinflusst und für eine hohe Vergleichsbasis gesorgt. Zudem schlugen in den ersten drei Monaten noch negative Währungseffekte zu Buche.
Unter dem Strich verdiente der Konzern 189 Millionen Euro, ein Rückgang von fast 45 Prozent. Der Umsatz stieg indes vor allem dank Zuwächsen im Life-Science-Bereich und eines starken Geschäfts in Asien um 7,5 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr erwartet das Unternehmen ein organisches Umsatzplus von drei bis fünf Prozent.
Merck befindet sich mitten in der Übernahme des US-Elektronikmaterialienherstellers Versum Materials, mit der die Darmstädter ihre Spezialchemiegeschäft stärken wollen. Mit einer auf 5,8 Milliarden Euro erhöhten Offerte machte der Konzern das Rennen gegen die US-Firma Entegris, mit der sich Versum ursprünglich zusammenschließen wollte. Der Zukauf soll im zweiten Halbjahr abgeschlossen werden.