Yokohama (Reuters) - Der durch den Skandal um Ex-Chef Carlos Ghosn und die stockende Autokonjunktur unter Druck geratene Autokonzern Nissan erwartet im laufenden Jahr einen Gewinnrückgang. Die Nummer Zwei in Japan hinter Toyota senkte auch ihr mittelfristiges Umsatzziel, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Für das im März 2020 endende Bilanzjahr kündigte der neue Konzernlenker Hiroto Saikawa einen Rückgang des Betriebsergebnisses um 28 Prozent auf 230 Milliarden Yen (1,9 Milliarden Euro) an. Damit würde Nissan nur die Hälfte dessen verdienen, das Analysten prognostiziert haben.
Das mittelfristige Umsatzziel dampfte Saikawa auf 14,4 Billionen Yen von 16,5 Billionen ein. Die operative Umsatzrendite wird nur noch bei sechs Prozent statt bei acht Prozent pro je Jahr erwartet.
Ex-Chef Ghosn, der derzeit gegen Kaution auf freiem Fuß ist und auf ein Gerichtsverfahren in Japan wartet, wurde wegen finanzieller Verfehlungen und angeblicher Bereicherung auf Kosten von Nissan angeklagt. Sein Nachfolger Saikawa ist angetreten, den Skandal um Ghosn zu überwinden und Nissan wieder auf Augenhöhe mit Partner Renault zu bringen.