Zürich/London (Reuters) - Beim krisengeschüttelten Schweizer Fondshaus GAM bahnt sich Finanzkreisen zufolge ein Chefwechsel an.
Favorit für den Posten sei Verkaufs- und Vertriebschef Tim Rainsford, sagten mit der Situation vertraute Personen zur Nachrichtenagentur Reuters. Der 1968 geborene Rainsford sei vor allem bei vielen Fondsmanagern der Firma beliebt. Ebenfalls im Rennen gewesen sei auch Anlagechef Matthew Beesley. Mögliche Kandidaten von ausserhalb der Firma hätten dagegen abgewinkt, weil die Zukunft des von Übernahmespekulationen umrankten Vermögensverwalters ungewiss sei.
"Der Verwaltungsrat schaut sich interne und externe Kandidaten an", sagte ein GAM-Sprecher. "Diese Suche läuft immer noch." Zudem habe die Firma einen guten Interims-CEO.
GAM blickt wegen massiver Geldabflüsse auf ein turbulentes Jahr zurück. Auslöser war die Suspendierung eines Fondsmanagers Ende Juli. Das Unternehmen wirft ihm Verstöße gegen interne Richtlinien vor. Nach dem Vorfall liquidierte die Gesellschaft die von dem Mann verwalteten Anleihen-Fonds. Auch aus anderen Anlagevehikeln zogen die Anleger Gelder ab. Im November trennte sich GAM dann von Firmenchef Alexander Friedman. Verwaltungsrat David Jacob übernahm damals zusätzlich zu seiner angestammten Funktion interimistisch die operative Leitung. Gleichzeitig startete GAM innerhalb und ausserhalb die Suche nach einem dauerhaften neuen CEO.