Chantilly (Reuters) - Finanzaufseher weltweit werden EZB-Direktor Benoit Coeure zufolge erst dann grünes Licht für Facebooks Digitalwährung Libra geben, wenn alle Bedenken ausgeräumt sind.
Womöglich sei dazu "eine langanhaltende Diskussion" erforderlich, sagte das Mitglied des sechsköpfigen Führungsteams der Europäischen Zentralbank der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag am Rande des G7-Treffens in Chantilly bei Paris. Die sieben führenden Industriestaaten (G7) haben eine hochrangige Arbeitsgruppe zu solchen Digitaldevisen eingerichtet, die von Coeure geleitet wird.
Die globale Reichweite von Facebook bedeutet Coeure zufolge, dass Libra sowohl für Nutzer, das Finanzsystem und die Behörden von Tag eins sicher sein muss. "Das ist kein Lernprozess: Entweder es funktioniert oder nicht." Das weltgrößte Netzwerk hatte im Juni angekündigt, in der ersten Hälfte des kommenden Jahres eigenes Digitalgeld mit dem Namen "Libra" einführen zu wollen. Das Projekt stieß in der Gruppe der G7-Staaten mittlerweile auf ernste Bedenken.