Reuters

Santander legt im Orcel-Streit nach

26.07.2019
um 11:47 Uhr

Madrid (Reuters) - Im Streit mit dem ehemalige UBS-Investmentbankchef Andrea Orcel legt die spanische Großbank Santander nach.

Das Institut warf dem Italiener am Freitag "zweifelhaftes ethisches und moralisches Verhalten" vor. Das Geldhaus hatte Orcel vergangenen September zunächst zum neuen Bankchef ernannt - mit dem Plan, dass der Italiener das Amt Anfang 2019 antritt. Im Januar ließen die Spanier den Investmentbanker dann fallen, nachdem sich beide Seiten nicht auf das Gehalt einigen konnten. Orcel wirft Santander Vertragsbruch vor und hat die Bank deshalb in Madrid auf 100 Millionen Euro verklagt.

Orcel machte geltend, dass ein im September verfasster vierseitiger Brief, in dem ihm der Job angeboten wurde, rechtlich bindend ist. Doch Santander vertrat laut der Stellungnahme vom Freitag die Ansicht, dass der Brief gemäß spanischem Recht keinen Vertrag darstelle. Im Zuge des Verfahrens habe die Bank erfahren, dass Orcel im Januar begonnen habe, private Unterhaltungen ohne Zustimmung der Gesprächspartner aufzuzeichnen. "Dies ist ein zweifelhaftes ethisches und moralisches Verhalten für jemanden, der möglicherweise Santander-Chef werde sollte und hat letztlich bestätigt, dass der Entscheid des Aufsichtsrates, die Berufung nicht weiterzuverfolgen, richtig war." Ein Sprecher Orcels konnte vorerst nicht erreicht werden.

Banco Santander S.A.

WKN 858872 ISIN ES0113900J37