Wien (Reuters) - Der Linzer Stahlkonzern Voestalpine will wegen des schwierigen Marktumfelds noch mehr sparen.
Geplant sei etwa eine Optimierung auf der Einkaufsseite, auch frei werdende Stellen sollten nicht nachbesetzt werden, sagte Firmenchef Herbert Eibensteiner am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. Ein weiterer Stellenabbau sei aber nicht geplant. Der Konzern hatte erst kürzlich an einem steirischen Standort 125 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet.
"Wir gehen davon aus, dass wir im zweiten Halbjahr die ersten positiven Effekte aus dem Kostensenkungsprogramm sehen werden", sagte Eibensteiner. Von geplanten Einsparungen in Höhe von 100 Millionen Euro, soll etwa die Hälfte im laufenden Jahr wirksam werden. Voestalpine leidet unter einer schwächeren Nachfrage der Autobauer, die eine der wichtigsten Kundengruppe ist. Zudem machen den Österreichern hohe Rohstoffkosten, etwa bei Eisenerz, aber auch anderen Legierungen zu schaffen. Im ersten Quartal schrumpfte der Nettogewinn um mehr als die Hälfte auf 90,4 Millionen Euro. Im zweiten Halbjahr werde wieder mit eine Normalisierung der Eisenerzpreise gesehen.
Für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr 2019/20 sei zudem mit einem Anstieg der Kosten für Co2-Emissionszertifikate auf 100 Millionen Euro zu rechnen. Im vergangenen Jahr hatten die Österreicher wegen einer Wartung eines Hochofens weniger Co2 emittiert und insgesamt 69 Millionen Euro für Zertifikate gezahlt. Für das US-Automotive-Werk in Cartersville, das mit aus dem Ruder gelaufenen Anlaufkosten zu kämpfen hat, erwartet Eibensteiner spätestens ab dem kommenden Geschäftsjahr erste positive Ergebnisbeiträge.