Frankfurt (Reuters) - Der Immobilienfinanzierer Aareal Bank sieht sich trotz Kreditausfällen in Großbritannien und eines geringeren Neugeschäfts auf Kurs zu seinen Jahreszielen.
Der Betriebsgewinn werde 2019 zwischen 240 und 280 Millionen Euro liegen, bekräftigte der Wiesbadener Konzern. Im zweiten Quartal ging er wegen höherer Kreditausfälle, einem gesunkenen Zinsüberschuss und gestiegenen Kosten auf 61 (Vorjahr: 62) Millionen Euro zurück.
In Großbritannien fielen Darlehen für drei Shopping-Center aus. Die Abkühlung der Konjunktur vor dem geplanten Brexit schlägt auf den Handel durch, im Juli standen in Großbritannien so viele Läden leer wie seit 2015 nicht mehr. Doch Abwertungsbedarf sieht die Aareal Bank nicht. "Wir fühlen uns mit unserem Portfolio wohl", sagte Finanzchef Marc Heß in einer Telefonkonferenz. "Großbritannien bleibt einer unserer Kernmärkte." Die Aareal Bank sei weiterhin finanzierungsbereit und plane keine Abbau des Portfolios.
Obwohl der Konzern bei Neugeschäft nach dem ersten Halbjahr mit 3,2 (4,2) Milliarden Euro etwas dem Plan hinterherhinkt, bekräftigte die Aareal Bank das Ziel eines Neugeschäftsvolumens von sieben bis acht Milliarden Euro. "Wir sind mit dem Neugeschäft genau da, wo wir sein wollen", sagte Heß. Ein Teil der Geschäftsabschlüsse habe sich in den Juli verschoben.
Heß, der während der Telefonkonferenz wiederholt das kräftige Wachstum der Software-Tochter Aareon hervorhob, schwieg zu der Investorensuche für das Mainzer Unternehmen. Aareon sei und bleibe ein integraler Bestandteil der Aareal Bank. Zu Marktspekulationen äußere man sich nicht. Finanzkreisen zufolge sucht der Immobilienfinanzierer nach einem Investor, der eine Minderheit an der Tochter übernimmt.