Reuters

Bahn und Lufthansa einigen sich im Luftfracht-Kartellstreit

26.08.2019
um 12:12 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Deutsche Bahn und die Lufthansa haben ihren jahrelangen Streit um ein Luftfrachtkartell beigelegt.

Damit beenden die Unternehmen eine seit 2013 laufende Auseinandersetzung vor dem Landgericht Köln, wie beide Konzerne am Montag bestätigten. Man habe eine gute Lösung mit einem Vergleich gefunden, sagte Bahn-Rechtsvorstand Martin Seiler. Nach Angaben aus Unternehmenskreisen lag die Entschädigungssumme für die Bahn deutlich unter 50 Millionen Euro. "Es wäre für alle besser, wenn wir uns auch mit den übrigen Kartellbeteiligten einigen könnten, statt jahrelang kostspielige Gerichtsverfahren zu führen", sagte Seiler. Offen sind noch Forderungen der Bahn an sechs Fluglinien, darunter British Airways und Japan Airlines.

Die Preisabsprachen zwischen 1999 und 2006 über Treibstoffzuschläge und Sicherheitsgebühren waren bereits vor über zehn Jahren aufgeflogen und hatten in vielen Ländern Strafen der Wettbewerbsbehörden ausgelöst. So verhängte etwa die EU im Jahr 2010 eine Strafe von insgesamt rund 800 Millionen Euro. In den USA summierten sich die Bußgelder auf etwa 1,5 Milliarden Dollar. Die Lufthansa kam als Kronzeuge der Absprachen um Zahlungen herum. Davon unabhängig aber können Kartellopfer auf Basis der Ermittlungen selbst Schadensersatzansprüche geltend machen.

LUFTHANSA AG VNA O.N.

WKN 823212 ISIN DE0008232125