Frankfurt (Reuters) - Die US-Behörden könnten Daimler nach einem Medienbericht wegen zu hoher Dieselabgase nicht nur eine Geldbuße aufbrummen, sondern auch noch einen Aufpasser ins Haus schicken.
Das berichtete das "Manager Magazin" am Donnerstag unter Berufung auf nicht genannte Quellen im Unternehmen. Daimlers Rechtschefin Renata Jungo Brüngger solle das durch enge Kooperation mit den US-Behörden verhindern. Ein Sprecher von Daimler erklärte, das seien Spekulationen, zu denen sich das Unternehmen nicht äußern wolle.
In den USA laufen seit 2016 Untersuchungen, weil Dieselmodelle von Mercedes-Benz mehr Stickoxid ausstoßen als erlaubt. Unter anderem prüfen das Justizministerium, die Umweltbehörde EPA und ihr Pendant im US-Bundesstaat Kalifornien CARB, ob Daimler die Abgasreinigung rechtswidrig manipulierte.
Der Dax-Konzern musste sich schon von 2010 bis 2013 einem Aufseher der US-Börsenaufsicht unterwerfen. Dieser überwachte nach einem Korruptionsskandal, dass Daimler wieder sauber und vorschriftsgemäß arbeitet. Volkswagen wird seit 2017 wegen des Abgasskandals vom ehemaligen FBI-Direktor Larry Thompson daraufhin kontrolliert, ob alle Auflagen eingehalten und Regeln zu gesetzeskonformem Geschäftsgebaren befolgt werden. Den Beauftragten der US-Justiz und ihren Teams müssen in Unternehmen Büros zur Verfügung gestellt und Auskünfte erteilt werden.