Düsseldorf (Reuters) - Der seit Februar amtierende Gea-Chef Stefan Klebert will den Spezialanlagenbauer mit seinen 18.500 Mitarbeitern auf Profit trimmen und dafür Stellen streichen und Randbereiche verkaufen.
"Die Wachstumsaussichten sind intakt, aber mit unserer heutigen Profitabilität sind wir nicht zufrieden", erklärte der Manager am Donnerstag vor dem Kapitalmarkttag. Er kündigte an, bis Ende 2020 rund 800 Stellen zu streichen und im Einkauf 50 Millionen Euro im Jahr einzusparen.
Zudem plane er Teile der Landwirtschafts- und Kältetechnik zu verkaufen und sich damit stärker auf die Kernmärkte Nahrungsmittel- und Pharmaindustrie zu konzentrieren. "Nahrungsmittel, Getränke und Medikamente braucht der Mensch unabhängig von Konjunkturzyklen", betonte Klebert. Zusammen kommen die zum Verkauf stehenden Bereiche mit knapp 700 Mitarbeitern auf einen Umsatz von etwa 200 Millionen Euro.
Alles in allem soll mittelfristig die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) vor Restrukturierungsaufwand auf 11,5 bis 13,5 Prozent steigen von 9,8 Prozent, die 2019 anvisiert werden. Der Umsatz soll bis 2022 jährlich um durchschnittlich zwei bis drei Prozent steigen.
Für 2019 bekräftigte Klebert trotz der weltweiten Konjunktureintrübung seine Prognose, die moderate Einbußen beim Umsatz vorsieht. Das Ebitda soll vor Restrukturierungskosten 450 bis 490 Millionen Euro erreichen. 2018 hatte der Konzern bei einem Umsatzplus von 4,9 Prozent auf 4,82 Milliarden Euro einen Rückgang des Ebitda auf 518,2 (564) Millionen Euro verbucht und damit das bereits reduzierte Ziel verfehlt.
Klebert hatte bereits angekündigt, den Anlagenbauer mit einer neuen Konzernstruktur wieder auf Erfolgskurs bringen zu wollen. Dabei macht er eine Rolle rückwärts: Er gibt die von seinem Vorgänger Jürg Oleas eingeführte Zweisäulen-Strategie auf und gliedert das Unternehmen in fünf Divisionen. Die Kosten für den Konzernumbau sind allerdings bislang noch ebenso unbekannt wie die insgesamt angestrebten Einsparungen.