Frankfurt (Reuters) - Im Tarifstreit mit der Lufthansa strebt die Flugbegleitergewerkschaft UFO einen Arbeitskampf an.
In der übernächsten Woche sollten zunächst die Lufthansa-Mitarbeiter in Deutschland über den aktuellen Stand des Konflikts mit ihrem Arbeitgeber informiert werden, erklärte Daniel Flohr, Tarifvorstand und stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft, am Freitag. Am 14. Oktober werde UFO dann über Arbeitskampfmaßnahmen informieren. Die Gewerkschaft und die Lufthansa streiten darüber, ob UFO nach einer Neubesetzung des Vorstands fähig ist, rechtskräftig Tarifverträge abzuschließen.
Die Auseinandersetzung ist Gegenstand von zwei Gerichtsverfahren. Zum einen muss geklärt werden, ob UFO Tarifverträge wirksam gekündigt hat. Hier wies zuletzt das Arbeitsgericht Frankfurt die Klage der Lufthansa auf Unwirksamkeit der Kündigung zurück. Die Airline prüfe, gegen diese Entscheidung Rechtsmittel einzulegen, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Zum anderen ist die Lufthansa weiterhin der Auffassung, UFO sei keine tariffähige Gewerkschaft, weil der Vorstand nicht satzungsgemäß neu besetzt worden sei. Nach Darstellung von UFO gibt es jedoch mehrere Gerichtsbeschlüsse, wonach der Vorstand rechtmäßig im Amt ist. Die Lufthansa bekräftigte, dass sie dennoch vor dem Landesarbeitsgericht Hessen den Status der Gewerkschaft überprüfen lassen wolle. Der erste Verhandlungstermin sei für den 30. April 2020 angesetzt.