New York (Reuters) - Der US-Börsenbetreiber Nasdaq greift mitten im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit bei Neuemissionen (IPO) von Kleinunternehmen aus der Volksrepublik hart durch.
So werden zum Beispiel die Vorschriften für geplante Börsengänge verschärft, wie aus offiziellen Mitteilungen hervorgeht. Darüber hinaus werde der Genehmigungsvorgang für den Sprung auf das Handelsparkett verlangsamt, sagten Investmentbanker und Unternehmenschefs.
Die Umsätze mit Aktien der meisten chinesischen Firmen bleiben nach der Börsennotierung in New York niedrig, da sich die Dividendenpapiere in den Händen von nur wenigen Investoren befinden. Diese geringe Liquidität macht sie unattraktiv für viele institutionelle Investoren. Eine zunehmende Zahl der Firmen erhält zudem bei ihrem Börsengang den Großteil ihres Kapitals aus chinesischen Quellen und nicht von US-Anlegern.
Eine Nasdaq-Sprecherin sagte, dass die Börse allen qualifizierten Firmen einen fairen Marktzugang gewähre. US-Anlegern sollen damit breite Investitionsmöglichkeiten gegeben werden. Zu den Auswirkungen der neuen Börsenregeln auf IPOs von chinesischen Kleinunternehmen wollte sie sich nicht äußern. Im vergangenen Jahr sind insgesamt 19 chinesische Firmen an die Nasdaq gegangen.
Am Freitag hatte ein Insider gesagt, dass die US-Regierung darüber nachdenkt, die Börsennotierung chinesischer Firmen in den USA einzustellen. Ein solcher Schritt wäre Teil von Bemühungen im größeren Stil, chinesische Investitionen in den USA einzuschränken, sagte eine mit den Überlegungen vertraute Person zu Reuters. Die US-Regierung dementierte dies später. Zuletzt waren nach Angaben der US-Regierung mehr als 150 chinesische Firmen an der Wall Street notiert. US-Präsident Donald Trump wirft China unfaire Handelspraktiken vor und hat deshalb milliardenschwere Strafzölle verhängt. China hat mit Gegenzöllen reagiert. Das belastet weltweit die Wirtschaft und hält die Börsen in Atem.