Reuters

Lufthansa entlässt Ex-Gewerkschaftschef Baublies

01.10.2019
um 14:57 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Lufthansa hat dem früheren Chef der Flugbegleitergewerkschaft UFO, Nicoley Baublies, nach langem Streit fristlos gekündigt.

Das Unternehmen habe dies damit begründet, dass er ohne Genehmigung für die Gewerkschaft tätig gewesen sei, sagte Baublies am Dienstag. Er werde gegen die Kündigung klagen, weil es dem Arbeitgeber nicht zustehe, Arbeitnehmern zu verbieten, sich für eine Gewerkschaft zu engagieren. Ein Sprecher der Lufthansa bestätigte die Kündigung, wollte sich zu den Gründen aber nicht äußern.

Ein mit dem Vorgang Vertrauter sagte, Baublies sei seit Ende letzten Jahres krank geschrieben gewesen, deshalb dürfe er nicht für UFO aktiv werden oder anderweitig arbeiten. Nach Darstellung des Gewerkschafters war er nach einer Krankschreibung zwischenzeitlich in einer Wiedereingliederung, wurde dann aber fluguntauglich.

Im Juli erst hatte sich die Lufthansa mit Baublies im Streit um die Rückzahlung von Gehalt geeinigt. Das Unternehmen hatte nach Jahren festgestellt, dass der Gewerkschafter Freistellungen für Tarifverhandlungen nicht ordnungsgemäß beantragt hätte. Baublies musste 17.000 Euro zurückzahlen statt der ursprünglich geforderten 235.000 Euro. Baublies hatte als Verhandlungsführer das Kabinenpersonal in der Vergangenheit in Streiks geführt. Den UFO-Vorsitz legte er nach Konflikten mit anderen Vorstandskollegen nieder. Die Lufthansa liegt außerdem weiter im Streit mit der Gewerkschaft über die Kündigung von Tarifverträgen und ist bisher nicht bereit, den neuen UFO-Vorstand als Verhandlungspartner anzuerkennen.

LUFTHANSA AG VNA O.N.

WKN 823212 ISIN DE0008232125