Reuters

Niedrigere Öl- und Gaspreise drücken auf Gewinn von OMV

30.10.2019
um 12:27 Uhr

Wien (Reuters) - Niedrigere Öl- und Gaspreise haben dem österreichischen OMV-Konzern im dritten Quartal einen Gewinnrückgang eingebrockt.

Der um Lagereffekte bereinigte Betriebsgewinn (CCS Ebit) schrumpfte um zehn Prozent auf 949 Millionen Euro, wie das teilstaatliche Unternehmen am Mittwoch mitteilte. "Das Marktumfeld im dritten Quartal war das schwächste seit Ende 2017 und wirkte sich auf die Ergebnisse des gesamten Sektors aus", sagte Konzernchef Rainer Seele in einer Telefonkonferenz.

Österreichs größter Industriekonzern schnitt aber besser ab als erwartet. Laut Angaben auf der Internetseite des Konzerns hatten Analysten im Schnitt mit einem CCS Ebit von 924 Millionen Euro gerechnet. An der Wiener Börse legten die OMV-Papiere leicht auf 53,12 Euro zu.

Vor allem im Geschäft mit der Suche und Förderung von Öl- und Gas verbuchte der teilstaatliche Konzern einen Gewinnrückgang. Im Quartalsvergleich sank der Brent-Preis um rund 18 Prozent auf 62 Dollar je Barrel. Die gefallenen Ölpreise machten zuletzt auch Branchenriesen wie BP oder der italienischen Eni zu schaffen. Für das Gesamtjahr rechnet OMV im Schnitt mit einem Brent-Preis von 65 (2018: 71) Dollar je Barrel. Auch die Gaspreise an den europäischen Spotmärkten dürften im laufenden Jahr im Schnitt niedriger sein als im Vorjahr, kündigte der Konzern an.

Die Gesamtproduktion kletterte im dritten Quartal auf 480.000 Barrel pro Tag, ein Plus von 18 Prozent. Zurückzuführen sei dies auf Zukäufe in Neuseeland und in den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie auf den Produktionsstart des norwegischen Feldes Aasta Hansteen im Schlussquartal des Vorjahres. Dagegen sank die Produktion in Rumänien. Für das Gesamtjahr bekräftigte der Konzern eine Gesamtproduktion von etwas weniger als 500.000 (Vorjahr: 427.000) Barrel pro Tag. Abhängig von der Sicherheitslage im krisengebeutelten Libyen könne dieser Zielkorridor im Schlussquartal auch überschritten werde. Profitiert habe OMV vom Anstieg der Verkaufsmengen, die wegen der höheren Nachfrage stiegen. Darüber hinaus seien die für Ölunternehmen wichtigen Produktionskosten im dritten Quartal um sieben Prozent auf 6,3 Dollar je Barrel gesunken.

Im Raffineriegeschäft - der Weiterverarbeitung von Öl zu Treibstoffen wie Benzin oder Diesel - legte das Unternehmen dank höherer Verkaufsmengen operativ leicht zu. OMV betreibt insgesamt drei Raffinerien in Österreich, Deutschland und Rumänien. Die Raffineriemarge sank zuletzt um vier Prozent auf 5,5 Dollar je Barrel. Für das Gesamtjahr rechnet OMV mit einem weiteren Rückgang auf unter fünf Dollar.

OMV AG

WKN 874341 ISIN AT0000743059