Frankfurt (Reuters) - Colin Fan verliert einem Zeitungsbericht zufolge seinen Posten als Co-Chef des Investmentbankings der Deutschen Bank.
Das Geldhaus diskutiere, den Chef des Aktiengeschäfts, Garth Ritchie, zu befördern, berichtete das "Wall Street Journal" am Sonntag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Ob Ritchie den Posten von Fan übernehmen soll, ließ die Zeitung offen. Über die künftige Struktur und die Besetzung der Managementposten der Sparte werde noch diskutiert. Die Deutsche Bank lehnte eine Stellungnahme ab.
Fan stand zuletzt in der Kritik. Er habe im Geldwäsche-Skandal in Russland keine gute Figur abgegeben, hatte ein Insider der Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Russische Kunden sollen Schwarzgeld im Wert von mindestens sechs Milliarden Dollar über die Bank gewaschen haben. Der Skandal ist einer der größten Rückschläge für den von der Bank ausgerufenen "Kulturwandel" und sorgte im Aufsichtsrat für Verärgerung. Der neue Deutsche-Bank-Chef John Cryan hat angekündigt, das Investmentbanking in Russland zu schließen.
Cryan will Ende Oktober die Einzelheiten seiner "Strategie 2020" vorstellen. Spätestens dann dürften auch Entscheidungen zum Umbau des Spitzen-Managements fallen. Als wahrscheinlich gilt, dass Cryan schon aus Kostengründen den erweiterten Vorstand (GEC) entmachtet, der seit 2002 stark ausgebaut wurde. Derzeit listet die Deutsche Bank auf ihrer Internetseite 19 Mitglieder auf, darunter alle Spartenchefs.