Frankfurt (Reuters) - Bei der Deutschen-Bank-Tochter DWS werden Manager künftig keine Titel wie Vice President oder Managing Director mehr tragen.
Das Führungsgremium der Fondsgesellschaft habe einstimmig beschlossen, "ab Mitte 2020 keine Corporate Title mehr in der DWS zu verwenden", hieß es in einem Schreiben an die Mitarbeiter, das der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag vorlag. Durch die Beseitigung hierarchischer Barrieren sollten Entscheidungen effizienter getroffen und die Wettbewerbsfähigkeit der DWS gesteigert werden. Neben der Abschaffung der Titel habe das Executive Board um DWS-Chef Asoka Wöhrmann einstimmig beschlossen, "dass es für 2019 keine Beförderungen geben wird". Die Leistung der Mitarbeiter solle jedoch im jährlichen Vergütungsprozess anerkannt werden.
Mit der Neuaufstellung emanzipiert sich die börsennotierte DWS weiter von der Deutschen Bank. "Was wir heute ankündigen, ist der jüngste Schritt auf unserem Weg hin zu einem eigenständigen Vermögensverwalter", hieß es in dem Schreiben. Die DWS war im März 2018 an die Börse gegangen. Rund vier Fünftel der Anteile gehören immer noch der Deutschen Bank, die nach eigenem Bekunden langfristig beteiligt bleiben möchte. Der DWS setzt der harte Konkurrenzkampf der Vermögensverwalter zu, die Margen schrumpfen und der Gewinn sinkt.
Die Bezahlung soll sich künftig nicht mehr so stark nach den Jobtiteln richten, sondern nach der individuellen Leistung und dem Beitrag zum Erfolg der DWS. Jeder Job werde "eine klar definierte Beschreibung haben, die Verantwortlichkeiten sowie spezifische Erwartungen und Prioritäten umfasst", erklärte das Management. "Die Vergütung für jede Rolle wird entsprechend definiert."