Frankfurt (Reuters) - Eine schwache Kali-Nachfrage setzt dem Salz- und Düngemittelhersteller K+S zu.
Das Kasseler Unternehmen fährt deshalb seine Produktion in diesem Jahr stärker als zunächst gedacht zurück und senkte seine Ergebnisprognose. "Der Kali-Markt trübt sich ein. Auch wir mussten reagieren mit Produktionskürzungen", sagte Vorstandschef Burkhard Lohr am Donnerstag. Die Nachfrage habe sich abgeschwächt, und die Preise seien gesunken. K+S hatte deshalb bereits angekündigt, seine Kaliumchlorid-Produktion, auch wegen chinesischer Importstopps, um bis zu 300.000 Tonnen zu senken, was zu einer Ergebnisbelastung von bis zu 80 Millionen Euro führt. Hinzu kommt nun noch eine Belastung von rund 50 Millionen Euro, da K+S weitere Instandhaltungsmaßnahmen an deutschen Standorten im vierten Quartal vornimmt. Dadurch reduziert sich die Kali-Produktion zusätzlich um bis zu 200.000 Tonnen.
Für 2019 rechnet Lohr daher nur noch mit einem Anstieg des Betriebsgewinns (Ebitda) von rund sieben Prozent auf rund 650 Millionen Euro von 606 Millionen im Vorjahr. Der Umsatz dürfte leicht zulegen. Bislang hatte K+S ein Ergebnis von 730 bis 830 Millionen Euro prognostiziert. Mit der schwachen Kali-Nachfrage haben auch andere Anbieter zu kämpfen. Erst kürzlich hatte der weltgrößte Düngemittelhersteller Nutrien deshalb seine Kaliabsatz- und Ergebnisprognose gesenkt.
Lohr sagte zwar, die Nachfrage dürfte sich im nächsten Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder bessern. Anleger nahmen gleichwohl Reißaus: Die Aktien fielen um bis drei Prozent auf ein Fünf-Wochen-Tief von 12,28 Euro. Die Quartalszahlen seien zwar besser ausgefallen als erwartet, allerdings sei die Prognose stärker gesenkt worden als gedacht, sagte ein Händler.
K+S erzielte im dritten Quartal einen Betriebsgewinn von 81 Millionen Euro. Das ist zwar mehr als doppelt soviel wie im Vorjahreszeitraum als 36 Millionen Euro zu Buche standen. Im Vorjahr hatte der Konzern allerdings angesichts des trockenen Sommers mit großen Produktionsproblemen zu kämpfen. Denn wegen des niedrigen Wasserstands der Werra stand K+S dieser Entsorgungsweg für salzhaltige Abwässer, die bei der Kali-Produktion anfallen, nicht mehr in ausreichenden Umfang zur Verfügung. Im abgelaufenen Quartal halfen dem Unternehmen auch Preiserhöhungen. K+S setzte 905 Millionen Euro um, ein Plus von fünf Prozent.