Reuters

Trennung von Novartis kommt Augenheilkonzern Alcon teuer zu stehen

20.11.2019
um 11:27 Uhr

Zürich (Reuters) - Die Trennung von der früheren Konzernmutter Novartis kommt die Augenheilfirma Alcon teuer zu stehen.

Das schweizerisch-amerikanische Unternehmen will mit einem Sparprogramm das Ruder herumreißen. Bis 2023 soll die jährliche Kostenbasis um 200 bis 225 Millionen Dollar gesenkt werden, teilte der in Genf ansässige Konzern in der Nacht auf Mittwoch mit. Das eingesparte Geld soll in die Forschung und Entwicklung gesteckt werden.

Das dritte Quartal schloss Alcon mit einem Verlust von 66 Millionen Dollar ab, nach neun Monaten summierte sich der Fehlbetrag auf 565 Millionen Dollar. Zu Buche schlugen neben einer Steuerreform in der Schweiz auch hohe Kosten im Zusammenhang mit der Abspaltung vom Pharmakonzern Novartis im April. Die Kosten für die Trennung von IT-Systemen und Produktion veranschlagt Alcon neu auf rund 500 Millionen Dollar - 200 Millionen mehr als ursprünglich geschätzt. Das Sparprogramm wird weitere 300 Millionen Dollar kosten.

An der Börse kam die Neuigkeiten nicht gut an. Mit einem Kursrutsch von 2,4 Prozent gehörte Alcon zu den größten Verlierern unter den europäischen Gesundheitswerten. "Das Restrukturierungsprogramm und die höheren Separationskosten zeigen, dass Alcon noch immer in einem Turnaround steckt und weitere Hürden zu erwarten sind", kommentierte Analyst Daniel Buchta von der Bank Vontobel.

An den langfristigen Wachstums- und Rentabilitätszielen hält die auf Augenchirurgie und Kontaktlinsen spezialisierte Firma fest: Der Umsatz soll unter Ausschluss von Wechselkurseffekten im Schnitt um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag steigen und die um Sonderposten bereinigte Betriebsgewinnmarge im niedrigen bis mittleren 20-Prozent-Bereich liegen. Im dritten Quartal zogen die Verkaufserlöse währungsbereinigt sechs Prozent auf 1,84 Milliarden Dollar an und die bereinigte operative Marge betrug 17,4 Prozent.

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