Reuters

Zeitung - Weiterer Credit-Suisse-Manager wurde überwacht

17.12.2019
um 08:02 Uhr

Zürich (Reuters) - Ein weiteres Konzernleitungsmitglied der Schweizer Großbank Credit Suisse ist einem Zeitungsbericht zufolge beschattet worden.

Im Februar 2019 sei Personalchef Peter Goerke drei Tage lang verdeckt überwacht worden, berichtete die "Neue Zürcher Zeitung" in ihrer Dienstagausgabe. Der Zeitung lägen Dokumente und Fotos vor, die die Beschattung belegten. Die Umstände deuteten darauf hin, dass es die Credit Suisse gewesen war, die über einen Mittelsmann den Auftrag zu dieser Beschattung gegeben habe, hieß es in dem Bericht. Die Bank erklärte, sie habe keine Hinweise, dass weitere Mitarbeiter überwacht worden seien.

Mitte September war bereits der Chef des Internationalen Vermögensverwaltungsgeschäfts, Iqbal Khan, beschattet worden. Von der Überwachung des Managers, der zum Erzrivalen UBS wechselte, hätten weder Konzernchef Tidjane Thiam noch Verwaltungsratspräsident Urs Rohner etwas gewusst, erklärten die beiden damals. Bei der Beschattung habe es sich um einen Einzelfall gehandelt. Einer von der Anwaltskanzlei Homburger durchgeführten Untersuchung zufolge habe der für das operative Geschäft zuständige Pierre-Olivier Bouee den Auftrag zur Überwachung gegeben. Der Vertraute Thiams trat Anfang Oktober mit sofortiger Wirkung zurück.

Zum neuen Fall verwies Credit Suisse auf eine Stellungnahme, die sie gegenüber der NZZ abgab. Die zur Überwachung Khans durchgeführte Untersuchung von Homburger habe keine Hinweise ergeben, dass weitere Mitarbeiter der Credit Suisse beschattet wurden. Homburger habe bei der Untersuchung auch keine Hinweise identifiziert, dass Peter Goerke beschattet worden sei. "Dieser Punkt ist heute, zweieinhalb Monate nach der Untersuchung von Homburger erstmals aufgekommen."

Credit Suisse Group AG

WKN 876800 ISIN CH0012138530