Berlin (Reuters) - Die Lufthansa und die Gewerkschaft UFO ringen weiter um eine Lösung im Tarifstreit beim Kabinenpersonal.
Nach Gesprächen mit den Schlichtern am Mittwoch gab es zunächst offenbar keinen Durchbruch. Die Gewerkschaft UFO sprach am Donnerstag von einer Nachrichtensperre, eine Lufthansa-Sprecherin sagte nur: "Es gibt nichts Neues." Beobachter rechnen allerdings damit, dass es noch im Lauf des Tages Klarheit geben dürfte, wie es weiter geht. Im Kern geht es darum, ob es beiden Seiten gelingt, Streiks der UFO abzuwenden und eine möglichst umfassende Schlichtung auf den Weg zu bringen. Die Gewerkschaft hatte ihren Mitgliedern Anfang der Woche angekündigt, sollte es bei den Gesprächen keinen Fortschritt geben, "werden wir noch am Freitag weitere Arbeitskämpfe verkünden müssen".
Beim Treffen mit den Schlichtern sollte ausgelotet werden, ob es zu einer kleinen Schlichtung ausschließlich über die Tarifthemen der Kernmarke Lufthansa oder zu einer großen Schlichtung kommt, in der es noch um grundsätzliche Fragen der Zusammenarbeit von Unternehmen und Gewerkschaft gehen würde.
Ufo und Lufthansa hatten sich einen heftigen Streit über die Tariffähigkeit der Gewerkschaft geliefert. Es kam zu kostspieligen Streiks. Lufthansa-Chef Carsten Spohr lenkte danach ein und erklärte sich zu einer Schlichtung bereit. Diese kam bisher wegen neuer Konflikte über rechtliche Details nicht zustande. Als Schlichter sind der ehemalige SPD-Chef Matthias Platzeck für die Gewerkschaft und Frank-Jürgen Weise, der frühere Chef der Bundesagentur für Arbeit, für die Lufthansa berufen worden. Bei den Tarifforderungen geht es um Zulagen und andere Arbeitsbedingungen.
In einem anderen Konflikt hatten Arbeitsgerichte in Frankfurt und München nach Lufthansa-Angaben per einstweiligen Verfügungen einen für Donnerstag geplanten Streik der Gewerkschaft Verdi bei der Catering-Tochter LSG gestoppt.