Reuters

WSJ - Goldman verhandelt in Korruptionsskandal über Milliardenstrafe

19.12.2019
um 15:37 Uhr

Bangalore (Reuters) - Die US-Investmentbank Goldman Sachs steht einem Zeitungsbericht zufolge in der Korruptionsaffäre um den malaysischen Staatsfonds 1MDB vor einem milliardenschweren Vergleich.

Goldman Sachs verhandele mit der US-Regierung über eine zwei Milliarden Dollar schwere Strafe und werde auch ein Schuldeingeständnis abgeben, berichtete das "Wall Street Journal" am Donnerstag. Die Investmentbank erklärte, sie kooperiere weiterhin bei den Untersuchungen der Behörden. "Es wäre unverantwortlich, über ein mögliches Ergebnis zu spekulieren", sagte eine Banksprecherin.

Aus dem Staatsfonds 1MDB, mit dem eigentlich die malaysische Wirtschaft angekurbelt werden sollte, haben nach Erkenntnissen des US-Justizministeriums hochrangige Fonds-Mitarbeiter und ihre Partner mehr als 4,5 Milliarden Dollar veruntreut. Mit den Geldern sollen Regierungsbeamte bestochen, schwarze Kassen des ehemaligen Ministerpräsidenten Najib Razak finanziert und Schmuck, Gemälde und Immobilien für Hunderte Millionen Dollar gekauft worden sein.

Goldman Sachs hatte drei Anleiheemissionen von 1MDB im Gesamtvolumen von 6,5 Milliarden Dollar begleitet und kassierte dafür 600 Millionen Dollar an Gebühren. Die US-Behörden ermitteln gegen die Investmentbank und hatte Ende 2018 zwei ehemalige Goldman-Banker angeklagt. Malaysia hat vergangenes Jahr Anklage gegen Goldman Sachs sowie 17 aktuelle und ehemalige Bankmitarbeiter erhoben. Das Land fordert milliardenschweren Schadenersatz.

Goldman Sachs Group

WKN 920332 ISIN US38141G1040